«Wir stehen heute im Zeitalter 40 Jahre AD», das sagt Irma Boom zu ihrer Aufgabe als Buchdesignerin. AD steht bei ihr für «After Digital». Ja, Bücher stehen statistisch gesehen immer noch für die Unendlichkeit. Digitale Daten haben aktuell immer noch eine durchschnittliche Gültigkeitsdauer von maximal 10 Jahren. Die Zukunft wird zeigen wie man die Milliarden von Dateien aktualisieren kann.
Irma Boom macht deshalb Bücher. Speziell Werke jenseits von klassischer Buchgestaltung. Dass die Fondation Beyeler sie beauftragt hat, den Ausstellungskatalog für die neue Mondrian-Ausstellung zu gestalten, hat zwei Gründe. Erstens, weil es nicht viele Buchdesigner gibt, und zweitens, weil sie Holländerin ist. Ihr Katalog ist zwar keine Revolution wie Mondrians Bewegung De Stijle, aber typografisch durchdacht und konsequent. In ihrem Referat im Museum Beyeler hat sie ihren Standpunkt noch einmal klar gemacht: Bücher sind für immer.